Ucanha-Turm

Kategorie: Zivilarchitektur > Turm

Distrikt: Viseu > Tarouca > Ucanha

Lage

Der Turm von Ucanha erhebt sich im gleichnamigen Dorf im Landkreis Tarouca und liegt am Fluss Varosa, einem zentralen Element der lokalen Landschaft. Dieses einzigartige Bauwerk, das als Nationaldenkmal klassifiziert ist, steht am rechten Ufer des Flusses, wo sich der Varosa durch ein offenes Tal schlängelt, gesäumt von Bäumen wie Erlen und Weiden sowie den Überresten alter Wassermühlen. Seine Position markiert den Eingang zum ehemaligen Territorium des Klosters von Salzedas und macht ihn zu einem visuellen Bezugspunkt in der Region.

Das Dorf Ucanha, eine Ansammlung alter Steinhäuser, hat sich um die Brücke und den Turm entwickelt, was dem Ort eine ruhige und malerische Atmosphäre verleiht. Der Name "Ucanha" selbst verweist im Altportugiesischen auf ein kleines Steinhaus, vielleicht eine Anspielung auf die Einfachheit und Authentizität der Siedlung.

Vergangenheit mit bedeutsamen Funktionen

Die Geschichte des Turms von Ucanha ist untrennbar mit der mittelalterlichen Brücke über den Fluss Varosa verbunden, deren Ursprünge mutmaßlich bis ins 12. Jahrhundert zurückreichen. Diese Brücke diente im Mittelalter als wichtiger Übergangspunkt und war Teil einer alten Straße, die Lamego mit anderen Gebieten verband. Der Bau des Turms, wie wir ihn heute kennen, erfolgte später, um das Jahr 1465, auf Initiative von D. Fernando, dem damaligen Abt des Klosters von Salzedas, wie eine gotische Inschrift am Denkmal selbst besagt.

Die Präsenz des Turms an diesem Ort erfüllte mehrere Rollen. Er war ein strategischer Punkt der Verteidigung und kontrollierte den Zugang zum Territorium des Klosters. Darüber hinaus diente seine Erhabenheit als klare Manifestation herrschaftlicher Macht und, vor allem, der Steuereintreibung. Jahrhundertelang profitierten die Zisterziensermönche von den Mautgebühren, die von denjenigen erhoben wurden, die die Brücke überquerten, was eine bedeutende Einnahmequelle für das Kloster darstellte. Erst Anfang des 16. Jahrhunderts wurde die Erhebung dieser Rechte eingestellt.

Architektur und Details

Der Turm hat einen quadratischen Grundriss und erhebt sich etwa zwanzig Meter in die Höhe. Sein ursprünglicher Zugang, den wir heute sehen, befindet sich oberhalb des Bodenniveaus, eine defensive Eigenschaft, die unbefugte Eingänge erschwerte. Im Inneren ist der Turm in drei verschiedene Etagen unterteilt. Die erste Ebene hat nur einen schmalen Schlitz, während die zweite über zwei gekoppelte Fenster an zwei seiner Seiten verfügt, die mehr Licht hereinlassen und einen breiteren Blick auf die Umgebung ermöglichen.

Im obersten Stockwerk, unter dem Satteldach, fallen die Mata-cães auf, auskragende Balkone, die auf Konsolen ruhen und zur vertikalen Verteidigung des Monuments dienten. Die Brücke ihrerseits weist fünf Spitzbögen auf, mit einer Fahrbahn, die eine sanfte Erhebung bildet und ihr eine unverwechselbare Silhouette verleiht. Die Festigkeit des vorherrschenden Granits und das Vorhandensein von Elementen wie der Inschrift und einer Nische mit einer Statue zeugen vom architektonischen Reichtum und dem historischen Wert dieses Ensembles, das ein bemerkenswertes Beispiel portugiesischer gotischer Zivilarchitektur darstellt.

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