Kategorie: Zivilarchitektur > Museum
Distrikt: Madeira > Funchal > Funchal > Sé
Das Museu der Zuckerstadt befindet sich am Praça Colombo im Herzen des Sé-Viertels. Dieses Gebiet im Zentrum von Funchal ist ein wichtiger Punkt der Stadt, leicht zugänglich und in ihr ältestes Stadtgefüge integriert.
Seine zentrale Lage macht es zu einem interessanten Punkt, der leicht in einen Rundgang durch die historische Zone von Funchal integriert werden kann und eine Perspektive auf die Gründungsjahre der Stadt an diesem Ort bietet.
Die Entstehung dieses musealen Kerns geht auf einen 1996 geschaffenen Anfangskern zurück. Seine Schaffung zielte darauf ab, die Erinnerung an ein manuelinisches Haus zu bewahren, das sich an diesem Ort befand und dem Kaufmann João Esmeraldo gehörte und leider im 19. Jahrhundert zerstört wurde.
Das ursprüngliche Konzept entwickelte sich weiter und führte zu dem heutigen Museum, das sich der Geschichte der "Zuckerstadt" aus einem besonderen Blickwinkel widmet, der mit den Entdeckungen verbunden ist, die genau auf dem Gelände gemacht wurden, auf dem das Museum heute steht.
Die Geschichte von Funchal in seinen ersten Jahrhunderten ist untrennbar mit dem sogenannten "Zuckerzyklus" verbunden. Das Wachstum des Handwerkersdorfes, das Mitte des 15. Jahrhunderts begann, beschleunigte sich durch die Produktion und den Handel mit dieser Ware, die zu einem der Eckpfeiler der Inselwirtschaft wurde und die urbane Entwicklung vorantrieb.
Der durch den Zucker erwirtschaftete Reichtum trug maßgeblich zur Erhebung von Funchal zur Stadt im Jahr 1508 bei. Das Produkt wurde in verschiedene europäische Häfen exportiert, von Nordeuropa (wie Brügge und Antwerpen) bis zum Mittelmeer, verbreitete den Namen Madeiras in der Welt und prägte die anfängliche Identität der Stadt.
Der zentrale Fokus des Museums liegt auf den archäologischen Funden, die in der Stadt Funchal entdeckt wurden, insbesondere auf der Ausgrabung von 1989. Diese Ausgrabung fand genau an dem Ort statt, an dem sich das Museum heute befindet und entspricht den alten Häusern von João Esmeraldo, die trotz ihrer Zerstörung wichtige Spuren bewahrten.
Die geborgenen Artefakte bieten einen direkten Einblick in den Alltag der Stadt zwischen dem späten 15. und mittleren 17. Jahrhundert. Das Erbe umfasst eine umfangreiche Sammlung von Fragmenten portugiesischer Keramik, bekannt als "Aranhões", die aus dieser Zeit stammen, sowie andere Alltagsgegenstände wie kleine Amphoren, Pfeifen, Krüge, Schüsseln, Bleisiegel und Münzen, die größtenteils aus einem alten Brunnen stammen, der während der Ausgrabungen entdeckt wurde. Diese Artefakte sind materielle Zeugnisse des sozialen und wirtschaftlichen Lebens der damaligen Zeit.
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Koordinaten DD: 32.648312157252256, -16.907050095928497
Koordinaten DMS: 32°38'53.9"N 16°54'25.4"W