Kategorie: Religiöse Architektur > Kirche
Distrikt: Lisboa > Lisboa > Lisboa > São João
Die Kirche Madre de Deus liegt ruhig in der Gemeinde Beato, im alten Gebiet von Xabregas, im östlichen Teil von Lissabon. Dieser bemerkenswerte Tempel ist Teil des Komplexes des Klosters Madre de Deus und prägt die Landschaft mit seiner historischen und künstlerischen Präsenz.
Die Ursprünge der Kirche Madre de Deus reichen bis ins Jahr 1509 zurück, als Königin D. Leonor mit ihrem Bau begann. Die heutige Struktur wurde jedoch 1550 auf Befehl von König D. João III. fertiggestellt. In den folgenden Jahrzehnten, zwischen den Regierungszeiten von D. Pedro II., D. João V. und D. José, d. h. vom späten 17. bis Mitte des 18. Jahrhunderts, wurde die Kirche mit einer prunkvollen Dekoration bereichert, die die künstlerische Entwicklung der Epoche bezeugt.
Der Tempel ist ein herausragendes Beispiel des Barocks in Portugal, der sich durch Überschwang und Detailreichtum auszeichnet. Das Innere der Kirche begeistert die Besucher mit dem Überfluss an vergoldeter Schnitzerei, die sorgfältig gemeißelt Altäre und Wände schmückt, und mit den Kacheln, die die Oberflächen verzieren und Geschichten erzählen sowie visuelle Muster von großer Wirkung schaffen. Diese Elemente sind entscheidend für das Verständnis der Großartigkeit und Opulenz der portugiesischen Barockkunst.
Im Kloster Madre de Deus befindet sich das Nationale Kachelmuseum, eine Institution, die sich der Erhaltung und Ausstellung dieses charakteristischen Elements der portugiesischen Kultur widmet. Das Museum präsentiert eine umfangreiche und reiche Sammlung, die es dem Besucher ermöglicht, die Geschichte der Kachel zu erkunden, von ihren Herstellungstechniken bis zu ihren vielfältigen künstlerischen Strömungen im Laufe der Jahrhunderte, und so die Bedeutung der in der Kirche selbst vorhandenen Kacheln zu kontextualisieren.
Der Klosterkomplex dient auch als ewiger Ruhestätte für Persönlichkeiten von historischer Bedeutung. Unter den beigesetzten Persönlichkeiten sind Isabel de Viseu, Leonor de Avis und D. Joana de Mendonça, die Frau von Jaime I., Herzog von Bragança, hervorzuheben. Diese Gräber verleihen dem Ort eine zusätzliche Dimension historischer und kultureller Bedeutung.
Die Bedeutung der Kirche und des Klosters Madre de Deus wurde 1910 formell anerkannt, als sie zum Nationaldenkmal erklärt wurden, was ihren unschätzbaren Wert für das Kulturerbe von Lissabon und Portugal bezeugt. Die kulturelle Relevanz des Ortes reicht über seine Geschichte hinaus, hat sogar an der XVII. Europäischen Kunst-, Wissenschafts- und Kulturausstellung 1983 teilgenommen und den Namen der berühmten portugiesischen Musikgruppe Madredeus inspiriert, was ein Zeugnis seines anhaltenden Einflusses auf die zeitgenössische Kultur ist.
Quellen: https://pt.wikipedia.org/wiki/Convento_da_Madre_de_Deus
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.pt
Koordinaten DD: 38.72461494483383,-9.113738654987595
Koordinaten DMS: 38°43'28.6"N 09°06'49.5"W