Kategorie: Zivilarchitektur > Museum
Distrikt: Lisboa > Lisboa > Lisboa > Santos-o-Velho
Das Nationale Museum für Alte Kunst liegt in der Gegend von Santos-o-Velho in Lissabon, in der Rua das Janelas Verdes. Diese Gegend der Stadt, in der Nähe des Tejo, bietet eine Umgebung, die den Besuch ergänzt. Vom Museumsgarten aus zum Beispiel kann man einen Blick auf den Tejo genießen, eine Kulisse, die zu einer ruhigen Pause einlädt.
Das Museum befindet sich in einem architektonischen Ensemble mit einer reichen Geschichte, das auf einem im späten 17. Jahrhundert erbauten Palast basiert. Dieses Gebäude, das einst eine Adelsresidenz war, wurde im Laufe der Zeit angepasst, um den musealen Raum aufzunehmen und zu erweitern. Der Komplex umfasst auch Bereiche, in denen sich einst das ehemalige Kloster Santo Alberto befand. Innerhalb des Ausstellungsrundgangs des Museums kann der Besucher die Kapelle aus dem 17. Jahrhundert dieses Klosters mit ihrer bemerkenswerten Vergoldung, Malerei und Azulejos entdecken.
Das Nationale Museum für Alte Kunst beherbergt die wichtigste öffentliche Kunstsammlung in Portugal, die einen weiten Zeitraum vom 12. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts abdeckt. Seine Sammlung von Zehntausenden von Stücken bietet einen umfassenden Überblick über die künstlerische Produktion dieser Zeit. Sie umfasst Malerei, Skulptur, Zeichnung und eine große Vielfalt an dekorativen Künsten. Diese Werke wurden im Laufe der Zeit gesammelt, stammen aus Klöstern, Kirchen und Königspalästen und erzählen so einen bedeutenden Teil der Kultur- und Kunstgeschichte des Landes und Europas.
Beim Erkunden der Museumssäle stechen einige Werke aufgrund ihrer künstlerischen und historischen Bedeutung hervor. Die Tafeln von São Vicente, die allgemein Nuno Gonçalves zugeschrieben werden, sind ein Meisterwerk der portugiesischen Malerei des 15. Jahrhunderts, das für die Darstellung von Figuren der damaligen Gesellschaft bemerkenswert ist. Die Custódia de Belém, ein beeindruckendes Goldschmiedewerk vom Anfang des 16. Jahrhunderts, ist ein weiterer Schatz von großem symbolischem Wert. Die Namban-Schirme bieten ein faszinierendes visuelles Zeugnis der Ankunft der Portugiesen in Japan und veranschaulichen das Aufeinandertreffen der Kulturen. Das Museum zeigt auch Werke europäischer Meister wie Bosch, Dürer, Raffael und Cranach und ermöglicht so die Wertschätzung verschiedener internationaler Kunstschulen und Stile.
Die Sammlung des Museums geht weit über Malerei und Skulptur hinaus und präsentiert eine äußerst reiche Palette an dekorativen Künsten. Es ist möglich, Stücke aus Keramik, Möbeln, Goldschmiedearbeiten, Textilien und Elfenbeinschnitzereien zu finden. Diese Sammlungen zeigen nicht nur die Meisterschaft der Handwerker im Laufe der Jahrhunderte, sondern auch die kulturellen und kommerziellen Einflüsse, die Portugal mit Europa, Afrika und dem Orient verbanden. Beispielsweise umfasst die Goldschmiedekunst sakrale Stücke von großem historischen Wert und ein prunkvolles Silbergeschirr, das der portugiesischen Königsfamilie gehörte. Die Keramik wiederum zeigt die Entwicklung der nationalen Produktion und den starken Einfluss chinesischen Porzellans.
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.pt
Koordinaten DD: 38.704626,-9.161813
Koordinaten DMS: 38°42'16.7"N 09°09'42.5"W