Kategorie: Religiöse Architektur > Kirche
Distrikt: Lisboa > Lisboa > Lisboa > Lumiar
Die Kirche São João Baptista do Lumiar erhebt sich in der ehemaligen Gemeinde Lumiar in Lissabon. Sie befindet sich in einer Gegend mit einer reichen Vergangenheit, die einst den Kern des Paço do Lumiar bildete. Dieses historische Ensemble spiegelt die Entwicklung eines Raumes wider, der den Eingang zur portugiesischen Hauptstadt markierte und bis heute eine Atmosphäre bewahrt, die seine historische und städtische Dimension widerspiegelt.
Die Geschichte der Kirche São João Baptista reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück, ihre Gründung erfolgte um 1276 auf Initiative von D. Mateus, dem damaligen Bischof von Lissabon. Ursprünglich war die Kirche bescheidener, nur mit einem Kirchenschiff, und sie war dem Heiligen Johannes dem Täufer und dem Apostel Matthäus geweiht. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Gebäude erheblich umgebaut, insbesondere ab dem 16. Jahrhundert, was ihm seine heutige Struktur verlieh. Bemerkenswert ist seine Widerstandsfähigkeit gegen das Erdbeben von 1755, das einen Großteil Lissabons verwüstete, wobei die Kirche nur minimale Schäden erlitt. Im Jahr 1932 beschädigte ein Großbrand jedoch das Innere schwer, was umfangreiche Wiederaufbauarbeiten erforderte, die bis 1934 andauerten.
Die Kirche São João Baptista do Lumiar weist eine faszinierende Kombination architektonischer Stile auf, wobei barocke, manuelinische und manieristische Elemente hervorstechen. Ihre Fassade aus dem Jahr 1603 ist ein Beispiel für den manieristischen Stil, ergänzt durch einen Glockenturm mit vier Glocken, der in drei Teile unterteilt ist und den Innenräumen entspricht. Auf dem Vorplatz, dem offenen Raum vor der Kirche, steht ein imposantes Steinkreuz, das mit der Jahreszahl 1619 graviert ist und Zeugnis von seinem Alter ablegt. Ein Detail, das man außen entdecken kann, ist eine vertikale Sonnenuhr an einer der Mauern, die auf traditionelle Weise den Lauf der Zeit anzeigt. Im Inneren offenbart die Kirche ihre Weite mit drei Schiffen, von denen jedes einen eigenen Altar hat. Der Hochaltar, mit vergoldeter Schnitzerei, ist mit Bildern verehrter Heiliger geschmückt, mit Johannes dem Täufer in der Mitte. Auch das Taufbecken am Eingang verdient aufgrund seiner Kachelbilder, die das Leben des Heiligen Johannes darstellen, Aufmerksamkeit.
Einer der einzigartigsten und fesselndsten Aspekte der Kirche ist die der Heiligen Birgitta geweihte Kapelle, die sich neben dem linken Kirchenschiff befindet. Diese Kapelle beherbergt ein Reliquiar mit Schädelknochen der Heiligen, die 1283 auf Befehl von König D. Dinis nach Lissabon gebracht wurden. Die Legende besagt, dass drei irische Ritter die Reliquien an diesen Ort brachten und ihre Gräber an der Außenwand der Kapelle selbst zu finden sind. Im Inneren zeigt die Kapelle neben dem Reliquiar ein Gemälde, das Szenen aus dem Leben der Heiligen Birgitta darstellt, und zwei Holzfiguren aus dem 18. Jahrhundert, die den Heiligen Benedikt von Nursia und die Heilige Scholastika darstellen. Ein Kachelbild, eine Kopie eines Originals von 1740, ruft ebenfalls eine markante Szene aus der Geschichte der Heiligen hervor. Die Heilige Birgitta wird mit dem Schutz der Felder und des Viehs in Verbindung gebracht und ist Schutzpatronin der Armen, Kranken und Tiere, was dieser Kapelle eine tiefe Symbolik und eine einzigartige Aura der Hingabe verleiht.
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Koordinaten DD: 38.7745563,-9.1650496
Koordinaten DMS: 38°46'28.4"N 09°09'54.2"W