Kategorie: Religiöse Architektur > Gebetsstätte
Distrikt: Aveiro > São João da Madeira > São João da Madeira > Casaldelo
Die Alminhas, gelegen in der Gegend von Casaldelo in São João da Madeira, befinden sich an einem Ort, der im Laufe der Zeit ein Wegkreuz oder ein wichtiger Übergangspunkt gewesen sein dürfte. Dieser Ort, eingebettet in eine heute stärker urbanisierte Gegend, bewahrt die Essenz eines Wegweisers und lädt zum Verweilen und Nachdenken ein. Er ist ein Element, das sich in die lokale Landschaft einfügt und die Entwicklung des Territoriums sowie die darin überdauerten Traditionen bezeugt.
Die Alminhas sind kleine Altäre der Andacht, die tief in der portugiesischen Volkskultur verwurzelt sind. Sie stellen einen Ausdruck des Glaubens dar, der den Seelen gewidmet ist, die nach katholischer Überzeugung im Fegefeuer sind, einem Zustand der Läuterung, bevor sie das Paradies erreichen. Ihr Hauptzweck ist es, Gebete und Bitten von Passanten zu erbitten, als Ausdruck spiritueller Solidarität mit den Verstorbenen.
Typischerweise weisen diese Strukturen eine Tafel auf, oft bemalt oder im Tiefrelief, die leidende Seelen darstellt, manchmal begleitet von Figuren wie Engeln, der Jungfrau Maria, Christus oder anderen Heiligen, die ihnen zu Hilfe eilen. Es ist nicht ungewöhnlich, neben diesen Alminhas angezündete Kerzen, frische Blumen oder kleine Opfergaben zu finden, die von den Menschen als Zeichen des Glaubens und des Gedenkens hinterlassen wurden.
Das Konzept des Fegefeuers und die daraus resultierende Notwendigkeit von Gebeten für die Verstorbenen gewannen nach dem Konzil von Trient im 16. Jahrhundert an Bedeutung in der katholischen Kirche. In dieser Zeit wurden die Bruderschaften der Seelen gegründet, was den Glauben an die Macht von Gebeten und Almosen der Lebenden förderte, den Seelen zu helfen, diesen Zwischenzustand schneller zu verlassen.
Die Alminhas entstanden als Materialisierung dieser Frömmigkeit und dienten als Orientierungspunkte und Erinnerungen für Wanderer und Anwohner. Obwohl viele schriftliche Aufzeichnungen aus der Zeit nach dem 19. Jahrhundert stammen, reicht ihre Präsenz im portugiesischen Territorium Jahrhunderte zurück und sie bleiben ein künstlerisch-religiöses Erbe von großem kulturellem und symbolischem Wert, das Portugal eigen ist. Diese Strukturen erzählen einen Teil der Geschichte des Glaubens und der Bräuche von Generationen.
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.pt
Koordinaten DD: 40.8922513, -8.50890808
Koordinaten DMS: 40°53'32.1"N 08°30'32.1"W