Kategorie: Zivilarchitektur > Museum
Distrikt: Aveiro > São João da Madeira > São João da Madeira > Fontainhas
Das Hutmuseum befindet sich in São João da Madeira, einer Stadt im Norden Portugals, die sich durch ihre starke Verbindung zum industriellen Erbe auszeichnet. Das Museum liegt im Stadtgebiet von Fontainhas und ist in einem Gebäude untergebracht, das einst für die lokale und nationale Industrie von zentraler Bedeutung war.
Seine Lage ermöglicht es den Besuchern, sofort in die Atmosphäre einzutauchen, die diese Stadt einst prägte, in der die industrielle Produktion eine entscheidende Rolle für das Leben ihrer Menschen und die Wirtschaft der Region spielte.
Dieses Museum befindet sich in den Anlagen der ehemaligen Empresa Industrial de Chapelaria Lda., einer 1914 von António José de Oliveira Júnior gegründeten Fabrik. Diese Fabrikeinheit war während ihrer Betriebszeit die größte ihrer Art auf der Iberischen Halbinsel und prägte die Geschichte der Hutmacherei in Portugal tiefgreifend.
Das Gebäude selbst ist ein Zeugnis der Entwicklung der Hutindustrie im Land, von der frühen Mechanisierung des frühen 20. Jahrhunderts über ihren Höhepunkt Mitte des Jahrhunderts bis hin zum späteren Niedergang. Es bewahrt die Erinnerung an einen Sektor, der für die Entwicklung von São João da Madeira von entscheidender Bedeutung war.
Im Inneren des Museums entdecken die Besucher das umfangreiche und vielfältige Erbe der ehemaligen Empresa Industrial de Chapelaria und anderer lokaler Manufakturen. Die Dauerausstellung lädt zu einer Reise durch den Herstellungsprozess des Hutes ein, von den Rohstoffen bis zum Endprodukt.
Man kann eine bedeutende Sammlung von Industriemaschinen und -werkzeugen sowie zahlreiche Hutmodelle aus nächster Nähe betrachten, die die Vielfalt der Stile und die Entwicklung der Mode veranschaulichen. Der Ausstellungsrundgang umfasst auch Aufzeichnungen und Zeugnisse der Arbeiter, die die grundlegende Rolle der Arbeitskräfte, einschließlich des Beitrags von Frauen, in der Hutproduktion hervorheben. Der Raum wurde so gestaltet, dass man fast die Geräusche der Maschinen hören kann, was die Atmosphäre einer voll funktionierenden Fabrik hervorruft.
Auf dem Außengelände des Museums erinnert ein einzigartiges Monument an die Industriearbeiter: das der "Schwarzen Nägel". Dieser Ausdruck, der jahrzehntelang ein Synonym für Hutmacher war, hat seinen Ursprung in den Arbeitsbedingungen dieser Arbeiter.
Aufgrund der Handhabung von Dampfkesseln, bekannt als "fulas", waren ihre Nägel schwarz verfärbt. Der Begriff "Schwarze Nägel" ging über den Fabrikkontext hinaus und wurde in der Region zur Bezeichnung der Einwohner von São João da Madeira, verewigt im gleichnamigen Roman von João da Silva Correia. Dieses Denkmal ist ein starkes Symbol für die Identität und Widerstandsfähigkeit einer durch Arbeit geprägten Gemeinschaft.
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.pt
Koordinaten DD: 40.9040479,-8.4956147
Koordinaten DMS: 40°54'14.6"N 08°29'44.2"W