Kategorie: Zivilarchitektur > Landgut
Distrikt: Aveiro > Anadia > Peneireiro > Tanque
In der Zone des Tanque, in der Ortschaft Peneireiro, Gemeinde Anadia gelegen, befindet sich dieses Herrenhaus in einem urbanisierten, aber durch Mauern und üppige Vegetation isolierten Raum, was eine ruhige und zurückgezogene Atmosphäre schafft. Die Umgebung ist geprägt von Bauten von wechselndem künstlerischem Wert, was die imposante Präsenz dieses Gebäudes noch stärker hervorhebt.
Das Ensemble ist von der Rua D’Avale und dem Largo Machado de Castro aus zugänglich. Das Anwesen unterhält eine visuelle und symbolische Verbindung zur umliegenden grünen Landschaft. Das monumentale Portal links vom Haus dient als Eingang zum Innenhof und den rückwärtigen Bereichen, wo das Gebäude und die Kapelle die Komposition des Raumes beherrschen.
Das Casa da Quinta do Tanque, auch bekannt als Casa dos Cerveiras, ist ein Adelbau mit rechteckigem Grundriss und drei Stockwerken: Erdgeschoss, erster Stock und Mansarde. Seine Ursprünge reichen bis ins späte 18. oder frühe 19. Jahrhundert zurück, mit architektonischen Elementen, die mit dem späten Neoklassizismus verbunden sind.
An der Hauptfassade, die in drei vertikale Abschnitte unterteilt ist, fallen im Erdgeschoss sieben Öffnungen auf: sechs vergitterte Fenster und eine zentrale Tür, die sich im ersten Stock wiederholen. Die zentralen Öffnungen des Obergeschosses laufen auf einen dreifachen Balkon zu und schaffen einen symmetrischen Rhythmus, der den zentralen Teil des Gebäudes betont. An der Spitze befinden sich Dachfenster mit kleinem Balkon, integriert in ein kreuzförmiges Dach. Links davon führt ein monumentales Steinportal zu Nebengebäuden ohne nennenswerte architektonische Bedeutung.
An die rechte Seite des Hauses angebaut, präsentiert sich die Längsgrundrisskapelle mit einer schlichten Fassade, einem Portal mit geradem Sturz und einer Nische über dem Sturz. Die Komposition wird von einem falschen Glockengiebel mit Rundbogen abgeschlossen. Der Stil der Außenfassade im pombalinischen Stil steht im Kontrast zum skulpturalen Reichtum seines Inneren.
Am Hochaltar befindet sich ein bemerkenswertes Steinretabel aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, das einem anonymen Meister aus Coimbra zugeschrieben wird. Dieses Renaissance-Retabel enthält dekorative Elemente wie korinthisierende Pilaster und Grotesken-Motive sowie Nischen mit Rundplastiken. Eine der bedeutendsten Besonderheiten des Ensembles ist die Skulpturengruppe der Heiligen Kosmas und Damian aus dem späten 18. Jahrhundert, die Joaquim Machado de Castro zugeschrieben wird, einem der wichtigsten portugiesischen Bildhauer dieser Zeit.
Dieses architektonische und künstlerische Ensemble ist seit 1977 als Gebäude von öffentlichem Interesse klassifiziert. Das Haus und die Kapelle repräsentieren verschiedene Phasen der Regionalgeschichte, von der Adelarchitektur des 19. Jahrhunderts bis zur religiösen Skulptur im Stil der Renaissance und des Barock.
Neben dem künstlerischen Wert ermöglicht der Raum eine reiche Lesart der ästhetischen und funktionalen Entwicklung eines portugiesischen Adelsanwesens mit eigener Kapelle. Die Präsenz der Skulpturengruppe der Heiligen Kosmas und Damian verleiht ihm einen symbolischen Wert und verbindet Kunst, Andacht und Erbe in einem zusammenhängenden Werk.
Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.pt
Koordinaten DD: 40.4150496,-8.4492998
Koordinaten DMS: 40°24'54.2"N 08°26'57.5"W